Der APCC Special Report „Strukturen für ein klimafreundliches Leben“ fasst die aktuelle wissenschaftliche Literatur zur Gestaltung von Strukturen für ein klimafreundliches Leben für verschiedene Gesellschaftsbereiche zusammen. Kapitel 7 ist ein umfassender Forschungsstandbericht zum Thema Erwerbsarbeit und ökologischer Umbau im österreichischen Kontext.
Aktuelle Entwicklungen sind die sektorale Verschiebung von Beschäftigung durch den allmählichen Abbau bestimmter Beschäftigungsformen auf der einen Seite sowie neue Beschäftigungsmöglichkeiten auf der anderen Seite, was mit einem erheblichen Qualifizierungs- und Umschulungsbedarf sowie regionalpolitischen Herausforderungen einhergeht. Auf theoretischer Ebene werden das Spannungsverhältnis zwischen verschiedenen theoretischen Perspektiven sowie verschiedene Konzepte erwerbsarbeitsbezogener Klimapolitik (Green Jobs, Just Transition, Sustainable Work, Post-Work) diskutiert. Zudem werden einige Barrieren des Strukturwandels identifiziert, z.B. die strukturellen Rahmenbedingungen des aktuellen Wirtschaftssystems, gewisse Institutionen und Akteur_innen (Unternehmen, Interessensvertretungen, Gewerkschaften, Beschäftigte) sowie vorherrschende Werte und Normen. Die Digitalisierung kann sowohl eine treibende als auch eine hemmende Kraft sein. Die möglichen Gestaltungsspielräume hängen stark von der gewählten theoretischen Perspektive ab, reichen jedoch von politisch-regulatorischen Eingriffen, dem Ausbau von (öffentlichen) Dienstleistungen und Qualifizierungsstrategien über Arbeitszeitverkürzung bis zu arbeitsökologischen Innovationen und der Förderung von Mitbestimmung in Betrieben.
Quelle: Hofbauer, J., S. Gerold, D. Klaus und F. Wukovitsch (2023): Erwerbsarbeit. In: APCC Special Report: Strukturen für ein klimafreundliches Leben (APCC SR Klimafreundliches Leben) [Görg, C., V. Madner, A. Muhar, A. Novy, A. Posch, K. Steininger und E. Aigner (Hrsg.)]. Springer Spektrum: Berlin/Heidelberg.
Gesamtbericht zum Download: https://klimafreundlichesleben.apcc-sr.ccca.ac.at/