Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit ausgewählten Bereichen der Daseinsvorsorge in Österreich und deren Entwicklung bis 2030. Im Zentrum stehen Fragen der
Bereitstellung, der Regulierung und Finanzierung, aber auch der derzeitigen und
zukünftigen Beschäftigung, die mit den Dienstleistungen der Daseinsvorsorge verbunden
ist. Diskutiert werden Aspekte öffentlicher, gemeinnütziger und privater Unternehmen
sowie der möglichen sozialen und ökologischen Zielsetzungen der Daseinsvorsorge. Der
Zeitraum bis 2030 wurde gewählt, um kurz- bis mittelfristige Perspektiven der
Daseinsvorsorge zu erörtern und zugleich auf wichtige klimapolitische Meilensteine
(z. B. klimaneutrale Elektrizitätsversorgung, Treibhausgas-Reduktionsziele) Bezug nehmen
zu können.
Diese Untersuchung ist als „Sondierungsstudie” angelegt, das heißt, sie bietet keine
abschließenden Antworten auf die Forschungsfragen, sondern entwickelt anhand
ausgewählter Dimensionen eine grundlegende Darstellung der Daseinsvorsorge in
Österreich. Die Arbeit geht dabei vom Status quo der Daseinsvorsorge in Österreich aus. Vor
allem nach dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union und nachfolgend durch die
Realisierung des EU-Binnenmarkts hat sich die Daseinsvorsorge über einen längeren
Zeitraum betrachtet deutlich verändert. Privatisierung und Liberalisierung haben in den
letzten Jahrzehnten zu Veränderungen der öffentlichen Dienstleistungen in ganz Europa
geführt. Es wurden marktorientierte Restrukturierungen durchgeführt, die den Leistungsstaat zum Gewährleistungsstaat transformierten und neue Herausforderungen in Bezug auf
den universellen Zugang und der gleichwertigen Sicherung von Lebensqualität mit sich
brachten. In dieser Studie werden konkrete Entwicklungen und Tendenzen in ausgewählten
Sektoren der Daseinsvorsorge in Österreich dargestellt und problematisiert: Gesundheit,
Langzeitpflege, Elementarpädagogik (Elementarbildung), öffentlicher Personennahverkehr,
Energieversorgung, Wohnraumversorgung und öffentliche Erholungsräume. Von
besonderem Interesse sind (1) Lücken in der universellen, qualitätsvollen Versorgung; (2) die
Unterminierung von Standards guter Arbeit; (3) die mangelnde Berücksichtigung oder sogar
Verschärfung ökologischer Krisen sowie der Möglichkeiten zur Umsetzung von Klimazielen;
(4) dabei werden rechtliche Rahmenbedingungen wie auch Vermarktlichungsprozesse und
mögliche Alternativen in den Blick genommen.
Zum Download: https://emedien.arbeiterkammer.at/viewer/image/AC17328816/
A&W-Blogartikel: https://www.awblog.at/Wirtschaft/Daseinsvorsorge-ausbauen-jetzt